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Symbolik"Das Äußere einer Pflanze ist nur die eine Hälfte der Wirklichkeit", sagte einst Johann Wolfgang von Goethe.

Auch ohne dieses Zitat wird ersichtlich, wie oft Gärtner es in ihrem Beruf mit der Bedeutung der Pflanzen, ihrer Symbolik und den vielfältigen Sinngehalten zu tun haben. Dabei sollte eben nicht nur an die roten Rosen, als Ausdruck empfundener Liebe zu einem Menschen, gedacht werden.

Seit alters her begleiten uns Menschen, Blumen und Pflanzen, Bäume und Sträucher im täglichen Leben. Natürlich auch im Tod. In ganz besonderer Weise sollen sie Trauer zum Ausdruck bringen, Trost spenden und den Lebenden Hoffnung geben, Erinnerungen an die Verstorbenen wach halten.

 

Aussagen zur Symbolik sind gewachsen und geprägt durch:

  • Religion, Glauben und Kultur
  • Form und Wuchs der Pflanzen
  • Farben der Blätter und Blüten
  • Zahl (z.B. dreiblättrig, dreifarbig)
  • Früchte/Fruchtbarkeit
  • Duft und Heilwirkungen

 

Ausgewählte Beispiele verdeutlichen dies:

Abschied in Liebe: Vergissmeinnicht
Abwehr des Bösen: Ilex, Wacholder, Birke, Hasel, Immergrün, Lavendel
Anlehnung: Efeu.
Anmut: Rose.
Ausdauer: Buchsbaum, Kiefer, Weide, Zeder, Zypresse.

Bescheidenheit: Erdbeere, Gänseblümchen, Ginster, Heide, Kiefer, Veilchen.
Beständigkeit: Kornblume, Mimose, Akazie, Zeder.

Demut: Akelei, Erdbeere, Veilchen, Ginster, Maiglöckchen.
Dreieinigkeit: Akelei, Erdbeere, Klee, Stiefmütterchen, Waldsteinie, Leberblümchen.
Duft: Hyazinthe, Krokus, Lavendel, Thymian, Narzisse, Nelke, Minze, Orchideen, Rosen, Rosmarin, Salbei.

Ehe: Efeu, Esche, Linde, Myrte, Quitte.
Erinnerung: Immergrün, Lavendel, Stiefmütterchen, Thymian.
Ewiges: Leben Buchsbaum, Immergrün, Lorbeer, Narzisse, Ilex, Wacholder, Zeder.

Fleiß: Thymian.
Freundschaft: Efeu, Ginkgo, Immergrün, Kiefer, Kirsche, Nelke, Orchideen, Verbene, Weinrebe, Mimose.
Frieden: Linde, Lorbeer, Myrte, Palme, Ilex, Verbene.
Fruchtbarkeit: Apfel, Efeu, Eiche, Erdbeere, Getreide/ Gräser, Hasel, Kürbis, Mistel, Mohn, Myrte, Narzisse, Olive, Pilze, Quitte, Wacholder, Walnuß, Lotos.
Frühling: Birke, Hasel, Kirsche, Krokus, Narzisse, Nessel, Primeln, Rose, Veilchen, Weide/ Kätzchen.

Glaube: Feige, Iris, Ysop.
Geheimnis: Farne, Lavendel, Rose.
Glück: Birke, Hasel, Kiefer, Kirsche, Klee, Maiglöckchen, Mistel, Pfirsich, Pilze, Ilex.

Heilige Bäume: Granatapfel, Mimose, Olive, Tamariske, Wacholder, Zeder, Zypresse, Esche, Eiche.
Heimat: Heide, Linde, Myrte.
Herbst: Chrysantheme, Heide, Mistel.
Hoffnung: Anemone, Fichte, Krokus, Lilie, Primel, Veilchen, Weide.

Jenseits: Buchsbaum, Holunder, Hyazinthe.
Jesus Christus: Anemone, Dornenzweige, Buchsbaum, Enzian, Erdbeere, Gänseblümchen, Ginster, Hyazinthe, Kastanie, Kornblume, Maiblume, Margerite, Palme, Pfingstrose, Ilex, Veilchen, Weinrebe, Zeder.

Kraft: Birke, Distel, Eberesche, Eiche, Fichte, Verbene, Wacholder, Zeder.

SymbolikLeben: Birke, Efeu, Esche, Fichte, Getreide/Gräser, Weinrebe.
Leben, langes: Birne, Chrysantheme, Eiche, Ginkgo, Kiefer, Kürbis, Olive, Pilze.
Lebensfreude: Eberesche, Kirsche, Rosen, Wacholder.
Lebenskraft: Esche, Feige, Fichte, Kiefer, Klee, Mimose, Narzisse, Olive, Myrte, Wacholder.
Leiden, Leid: Artemisia, Distel, Dornen.
Licht: Birke, Krokus, Lilie, Lorbeer, Mistel.
Liebe: Anemone, Apfel, Artemisia, Enzian, Erdbeere, Krokus, Lilie, Gänseblümchen, Maiblume, Margerite, Mohn, Myrte, Nessel, Nelke, Rose, Rosmarin, Veilchen, Verbene, Vergissmeinnicht, Farbe Rot.
Liebe, über den Tod hinaus: Buchsbaum, Chrysantheme, Myrte, Rose.

Mariensymbole: Akelei, Aronstab, Buchsbaum, Distel, Dornen, Eberesche, Efeu, Erdbeere, Farne, Fichte, Iris, Getreide/Gräser, Johanniskraut, Kiefer, Lavendel, Lilie, Löwenzahn, Maiblume, Mandel, Nelke, Hyazinthe, Pfingstrose, Primel, Rosmarin, Thymian, Veilchen, Zypresse.
Mutterliebe: Gänseblümchen, Lotus, Vergißmeinnicht.

Paradies: Birne, Erdbeere, Feige, Ginster, Kirsche, Mandel, Myrte, Veilchen, Granatapfel, Apfel. Farbe: Purpurviolett.
Physische Stärke: Wacholder, Zeder.

Reinheit: Gänseblümchen, Immergrün, Lavendel, Lilie. Farbe: Weiß.
Ruhm: Efeu, Eiche, Lorbeer.

Schlaf: Dornen, Mohn, Narzisse.
Stärke: Thymian.
Sünde: Distel, Dornen, Ginster, Heide, Holunder, Erdbeere.

Tapferkeit: Birke, Iris, Linde, Thymian.
Tod und Leben: Buchsbaum, Efeu, Herbstzeitlose, Mimose.
Tod und Wiedergeburt: Getreide/Gräser, Krokus, Narzisse.
Tod: Eibe, Fichte, Efeu, Dornen, Eisenhut, Mohn, Narzisse, Lilie, Rose, Mimose, Salbei, Zypresse, Rosmarin.
Treue: Buchsbaum, Mistel, Efeu, Eiche, Enzian, Kiefer, Immergrün, Kornblume, Linde, Nelke, Veilchen, Verbene, Vergißmeinnicht.

Unsterblichkeit: Buchsbaum, Efeu, Eibe, Eiche, Feige, Hasel, Kiefer, Krokus, Lorbeer, Palme, Zeder, Weinrebe, Zypresse.

Vergänglichkeit: Anemone, Erdbeere, Esche, Krokus, Rose, Schnittblumen, Laub.

Weisheit: Akelei, Feige, Hasel, Iris, Krokus, Lilie, Rose.
Weltenbäume: Birke, Eiche, Esche, Zeder, Ginkgo.
Wiedergeburt: Getreide/Gräser, Hasel, Holunder, Mandel, Primel, Narzisse, Weinrebe.
Werden und Vergehen: Hyazinthe.
Würde: Eiche, Zeder, Lilie.

Zärtlichkeit: Kornblume, Linde, Tamariske, Rose.
Zauber: Eibe, Eisenhut, Farne, Klee, Mistel, Rose, Ilex, Vergissmeinnicht Wacholder, Zypresse, Zauberwurz.
Zuneigung: Birne, Ginkgo, Kornblume, Veilchen.

 

Formen und Wuchs der Pflanzen vermitteln dem Menschen seit Urzeiten eine tiefe Symbolik.

  • Der Kreis, die Kreisform steht für die Ewigkeit, die Jahreszeiten, den Toten schützend, Unheil abwehrend, Anfang und Ende gleichermaßen, den Kreislauf des ewigen Lebens.
  • Das Dreieck, die Zahl 3 steht für die Dreieinigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist.
  • Das Viereck, die Zahl 4 steht für die vier Kardinalstugenden, die Himmelsrichtungen.
  • Gebrochene Formen, stehen für jäh zu Ende gegangenes Leben, Verlust eines Menschen.
  • Trauerformen stehen für den Verlust eines Menschen, sind Ausdruck der Trauer der Lebenden.

 

SymbolikFarben spielten immer eine besondere Rolle und sind zutiefst emotional.

  • Das Weiß ist verbunden mit Begriffen wie Unschuld, Reinheit, Unantastbarkeit, Kindlichkeit, Jugend und Hochzeit.
  • Das Schwarz ist Zeichen der Trauer, der Individualität, der Unnahbarkeit, der Weltferne.
  • Die Farbe Rot symbolisiert Liebe, Leben, Revolution, Zorn, Leidenschaft, Feuer.
  • Die Farbe Grün steht für Ruhe, Ausgeglichenheit, Natur und Frühling, aber auch für Gift, Unerfahrenheit, Unreife.
  • Das Gelb vermittelt Wärme, ist die Farbe der Öffnung, der Warnung, der Streitsucht, des Neides und des Hasses. Aber auch die Farbe vieler Mönche und der Hochzeit in Indien. Symbol der Sonne.
  • Orange ist friedliche Revolution, Optimismus, Gefühl, Anregung und Kreativität.
  • Die blaue Farbe verbindet sich mit Treue, Ferne, Kälte, Überirdischem. Sie steht für Macht, Göttliches, Geist. Symbolisiert auch Beständigkeit und stille Freude.

 

Düfte und heilende Wirkungen von Pflanzen haben uns über alle Zeiten begleitet, vielen Pflanzen dieser Kategorie haften deshalb tiefgehende Sinngehalte an, ganze Bibliotheken sind mit entsprechenden Abhandlungen gefüllt. Dies kann hier nur angedeutet werden. Auch die Ernährung der Menschen basiert schließlich auf pflanzlichen Grundlagen.

Viel von diesem Wissen, das durchaus bis vor wenigen Generationen noch gelebt wurde, ist uns Heutigen verloren gegangen.

Der Tod wurde von unseren Vorfahren immer als Teil des Lebens verstanden, dieses ist nicht die „Erfindung“ unserer christlich geprägten Kultur. Die den Pflanzen anhaftende Symbolik hat sich im Verlauf langer Zeiträume entwickelt. Und dies auch in Kulturkreisen, die sich unabhängig von dem unseren gebildet haben.

Es kann ein schöner Weg sein, über die Symbolik der Pflanzen, das Leben unserer Verstorbenen nachzuzeichnen und uns durch die bewusste Pflanzenverwendung an sie zu erinnern.